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Ray Bandars Knochenpalast 7.000 Tierschädel

Florian Tschudi
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Knochenpräparations Sammlung Knochenpräparations Sammlung

Ray Bandar begann seine außergewöhnliche Sammlung im Jahr 1953, als er am Baker Beach in San Francisco seinen ersten Schädel fand. In den folgenden sechs Jahrzehnten widmete er sich mit Leidenschaft der Erweiterung seiner Sammlung. Als Ray im Dezember 2017 im Alter von 90 Jahren verstarb, hinterließ er über 7.000 Tierschädel – die meisten davon ausgestellt auf den vier Etagen seines Hauses in San Francisco.

1958 wurde Ray von der California Academy of Sciences zum Feldforschungsassistenten ernannt. Die Akademie unterstützte zahlreiche seiner Expeditionen zur Knochensammlung, die ihn in Länder wie Mexiko und Australien führten. Seine Sammlung wuchs unter einer offiziellen wissenschaftlichen Genehmigung des Staates Kalifornien, die ihm für seine Forschungsarbeit mit der Akademie ausgestellt wurde.

Über 32 Jahre lang unterrichtete Ray Biologie an der Fremont High School in Oakland. 1990 zog er sich aus dem Schuldienst zurück, um sich vollständig seiner Leidenschaft – dem Sammeln und Präparieren von Knochen – zu widmen. Wenn in den Zoos der Bay Area ein Tier starb, war er die erste Anlaufstelle, sodass er seine Sammlung um beeindruckende Arten wie Flusspferde, Tiger und Schimpansen erweitern konnte.

Seine Frau Alkmene, eine talentierte Künstlerin, war eine treibende Kraft hinter vielen seiner Sammelabenteuer. Sie ermutigte ihn bereits auf ihrer Hochzeitsreise 1954, einen Pferdeschädel am Straßenrand mitzunehmen – ein Moment, der den Grundstein für ihre gemeinsame Leidenschaft legte. Obwohl sie Ray oft begleitete, scherzte sie, dass der Schlüssel zu ihrer glücklichen Ehe ihr schwacher Geruchssinn gewesen sei!

Ray betrachtete Schädel als Kunstwerke, und sowohl er als auch seine Frau waren begeisterte Künstler. Das Wohnzimmer enthielt bereits einige Schädel, doch das war nur ein kleiner Vorgeschmack auf das, was uns erwartete.

Über 7.000 Tierschädel füllten jeden Winkel der beiden Kellerräume. Jeder Schädel war mit kunstvollen handgeschriebenen Etiketten versehen – ein Detail, das die California Academy of Sciences als essenziellen Bestandteil der Sammlung bewahren wollte.

Hier fanden sich mehr als tausend Meeressäuger, unzählige Hunderassen, Bären, Leoparden, Nashörner, Flusspferde, Giraffen – und so viele weitere faszinierende Arten.

Die absoluten Favoriten! Die majestätischen Walross-Schädel, eine ganze Kiste voller Biberschädel und ein atemberaubender Narwalzahn, den Ray einst von einem Freund geschenkt bekam, nachdem dieser ihn gefragt hatte, ob es etwas gäbe, das er noch nicht selbst gesammelt hatte.

Ray hielt auch Schlangen – die frei im Keller umherstreifen durften.

Inmitten des Raums prangte ein Schild mit den Worten:
„Es gibt immer Platz für einen mehr!! Oder zwei oder drei mehr.“

Ein Motto, das Ray Bandars Leben perfekt zusammenfasst – eine inspirierende Existenz voller Neugier, Leidenschaft und Hingabe an die Naturwissenschaft.


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